Steuerbelastung und Belastungsgefühl im Handwerk: Eine by Peter Reichardt

By Peter Reichardt

Im Rahmen der Abhandlungen zur Mittelstandsforschung legt die Finanzwissen schaftliche Abteilung des Instituts fur Mittelstandsforschung mit der vorliegenden Arbeit ihren ersten Beitrag vor. Die Untersuchungen, uber deren Ergebnisse hier berichtet wird, sind zugleich ein Beispiel fur die Methode der empirischen Verhaltensforschung, die inzwischen be reits ihren festen Platz in der Reihe der Forschungsmethoden der Sozialokonomik gefunden hat. Diese Methode, in der Soziologie meist als empirische Sozialfor schung" bezeichnet, bedeutet fur die Erforschung volkswirtschaftlicher Zusammen hange nichts anderes als Verhaltensforschung, die davon ausgeht, dass die okono mischen Prozesse nicht als exogen determinierte Mechanismen, sondern als Ergeb nisse menschlicher Handlungen betrachtet werden mussen. Gegenstand der sozial okonomischen Verhaltensforschung sind daher nicht nur die wirtschaftlich rele vanten Verhaltensweisen und Einstellungen selbst, sondern alle sie beeinflussenden Faktoren, nicht nur die verhaltensbestimmende state of affairs, sondern auch die ver haltenserklarende Motivation. Fur das Gebiet der Mittelstandsforschung wird diese Methode in der vorliegen den Arbeit erstmalig nutzbar gemacht. Der bewusst eng gezogene Rahmen der Untersuchung rechtfertigt es zwar keineswegs, ihre Ergebnisse schon als reprasen tativ anzusehen; als Leitstudie gewinnt sie jedoch insofern Bedeutung, als sie einer seits gewisse Erkenntnisse der Finanzpsychologie bestatigt, zum anderen aber auch interessante neue, das Belastungsgefuhl" der befragten Kreise beeinflussende Kom ponenten erkennen lasst und darum Ansatzpunkte fur die weitere Erforschung der mittelstandischen Besteuerungsmentalitat entwicke

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Institutionelle Innovation in politischen Parteien: Geschlechterquoten in Deutschland und Norwegen

Eine Reihe politischer Parteien hat seit den siebziger Jahren geschlechtsbezogene Quotenregelungen eingeführt. Diese schreiben vor, Frauen zu einem bestimmten Prozentsatz an Ämtern und Mandaten zu beteiligen. Die vorliegende Studie geht in institutionentheoretischer Perspektive und mit qualitativ-empirischen Methoden der Frage nach, unter welchen Bedingungen der Vollzug von Quotenverfahren gezielt zu einer selbstverständlichen regimen des politischen Alltags gemacht werden kann.

Die Pneumocystis carinii Pneumonie— ein Überblick

Eine der häufigsten Todesursachen bei AIDS ist die Infektion mit Pneumocystis carinii Pneumonie. Jeder niedergelassene und Klinikarzt muß damit rechnen, mit dieser Erkrankung konfrontiert zu werden. Dieses Buch enthält die Beiträge eines Expertengesprächs der Sektion Antiparasitäre Chemotherapie der Paul-Ehrlich-Gesellschaft, Dezember 1988 in Köln.

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Inwieweit durch diese Auswahl eine Beeinflussung der Ergebnisse angenommen werden muß, wird in den folgenden Kapiteln noch erörtert werden. Da die Kölner Handwerkskammer bis vor einiger Zeit selbst Umfragen bei ihren Mitgliedern durchgeführt hatte, die nunmehr von den statistischen Ämtern vorgenommen werden, lag es nahe, auf diese mit Befragungen verhältnismäßig "vertrauten" Handwerksmeister zurückzugreifen. Somit erscheint es verständlich, daß es sich bei den Befragten vornehmlich um Vorsitzende bzw.

Und D. , um die falsche Einordnung festzustellen. Auskunft über tiefergehende Information über steuerliche Dinge - hier besonders über gesetzliche Bestimmungen - sollte Frage D. 5. geben. Der Befragte wurde gebeten, von den im Einkommensteuergesetz genannten Gewinnermittlungsmethoden diejenige zu nennen, nach der er seinen steuerpflichtigen Gewinn am Jahresende ermittelt. Der Verfasser war auf Grund seiner früheren Erfahrungen bei Befragungen von Betriebsinhabern in Betrieben mittlerer Größe von Handel und Industrie der Ansicht, die Kenntnis dieser drei Bestimmungen in fast jedem Fall voraussetzen zu können.

Es ist einleuchtend, wenn der Befragte im vorliegenden Falle keinen Grund sah, seinen Betrieb noch auszubauen. Die vorliegende Untersuchung hatte die Attitüden der Handwerker zur Besteuerung zum Gegenstand; die Fragen über die wirtschaftlichen Verhaltensweisen sollten zunächst dazu beitragen, zusätzliche Merkmale der Unternehmer aufzuzeigen, die sich infolge einer positiven Einstellung gegenüber der Besteuerung von den anderen abhoben. Konnten mittels dieser Fragen interessante Tendenzen festgestellt werden, so erschien es angebracht, diese in Form der vorstehenden Ergebnisse festzuhalten und sie somit zur Diskussion zu stellen.

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