By Klaus Masuch
Variabel verzinste Kredite haben sich in den letzten zwanzig Jahren auf den nationwide en und foreign en Finanzmarkten etabliert. Bei variabler Verzinsung von Krediten wird der Zins in regelmaSigen Abstanden an einen Referenzmarktzins angepaSt. Variable Verzinsung und Verkurzung der Laufzeit festverzinsli cher Kredi te oder Wertpapiere sind daher - unter bestimmten Einschrankungen - analog zu behandelnde Phanomene. Die Grunde fur die starke Verbrei tung zinsvariabler Kredi te bzw. die kurzeren Laufzei ten fest verzinster Kredi te liegen letztlich im wesentlichen in den Ursachen fur die erheblich schwankenden Zinssatze. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich die vorliegende Arbeit auf den Zusammenhang zwischen Geldpolitik, Inflationserwartungen, Zinsanderungsrisiko und der Ausbrei tung zinsvariabler Kredi tvertrage. An kri tischen Stimmen, auch aus Notenbankkreisen, hat es gegenuber dieser Entwicklung nicht gefehl t. Eine wichtige Rolle spiel t dabei auch die Frage, ob durch den starkeren Ubergang zu zinsva riablen Krediten das Risiko nur anders verteilt aber nicht re duziert wird. Die portefeuilletheoretisch ausgerichtete Arbeit analysiert explizit das Inflationsrisiko und das Realzinsrisiko als zen trale Determinanten des optimum en Anteils zinsvariabler Kre dite und der Liquiditatspramie, die die Funktion einer Risiko pramie ubernimmt. Als Reaktion auf die mit der j eweiligen geldpolitischen Strategie verbundenen monetaren Risiken und die aus dem realen Sektor kommenden Unsicherhei ten kann die Zunahme zinsvariabler Kredite als Ergebnis einer optimalen Ab stimmung zwischen Kreditnehmer, Kreditgeber und Finanzinterme diar interpretiert werden.
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8 ) Bei sicheren Erwartungen ~ndert sich also der Nominalzins im Verhaltnis eins zu eins mit der erwarteten Inflationsrate, da der Realzins (kausal) unabh~ngig von der erwarteten Infla- tionsrate ist. Dies behauptet das Fisher-Theorem: "If men had perfect foresight, they would adjust the money interest rate so as exactly to counterbalance 24 FUr stetige Verzinsung ist das die exakte Schreibweise. Der stetige Zins r* ist definiert durch: (1 + r) t = e r*t . Nach Logarithmieren ergibt sich: In( 1 + r) = r*.
B. in gesamtwirtschaftlichen Situationen, die mit einem relativ niedrigen oder sinkenden Real37 Die sichere Realrendi te r S , kann die Notenbank allerdings nur dann ver~ndern, wenn sle einen EinfluB auf die erwartete reale Aktivit~t ausOben kann. 38 Das heiBt allerdings nicht, daB sich nicht gleichzeitig der Erwartungswert der Inflationsrate und die Kovarianz der Inflationsrate mit dem realen Wachstum ver~ndern konnten. 31 zins verbunden sind, resultiert eine tendenziell negative expansiv (positive) (restriktiv), Korrelation so zwischen Realzins und erwarteter (und auch tatsachlicher) Inflationsrate, gerade auch bei GUltigkeit der Fisher-Hypothese.
Cornell (1978), S. 121f. Brealey/Schaefer (1977), S. , die ebenfalls davon ausgehen, daB man mit Ann~herung an eine bestimmte Periode zunehmend mehr re1evante Informationen Uber die Inflationsrate dieser Peri ode erwarten kann, verweisen zus~tzlich darauf, daB diese Annahme direkt die Hypothese von Samuelson (1965) impliziert, wonach Terminzinsen weniger volatil als Spotmarktzinsen sind. In Kapi tel 7 werden verschiedene explizi te Annahmen Uber geldpolitische Regeln getroffen, die jeweils bestimmte stochastische Inflationsprozesse implizieren.