Magersucht und Bulimia: Empirische Untersuchungen zur by Manfred M. Fichter, D. Ploog

By Manfred M. Fichter, D. Ploog

Mit der in den westlichen IndustrieIandern steigenden Zunahme der Magersucht und den ihr verwandten EBstorungen wachst auch die Zahl der wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema rasch an. Es scheint, als wiichse sich die Magersucht als Prototyp einer psy chosomatischen Erkrankung zu einer Zivilisationskrankheit aus, fUr die bisher weder die somatische noch die psychologische Medizin hinreichende ErkIarungen und Behandlungen zur VerfUgung hat. Die Forschung ist im FluB. Die weit iiberwiegende Zahl der Zeitschrif ten- und BuchverOffentlichungen sind in englischer Sprache erschie nen. Zunehmende Einigkeit besteht darin, daB die AufkJarung der Ursachen, die zur Magersucht fUhren, nur aus einer multidimensio nalen Perspektive gelingen kann. DafUr gibt dieses Buch ein vorziig liches Beispiel. Jede der verschiedenen Perspektiven griindet sich auf sorgfaltige. empirische Untersuchungen des Autors. Das methodische Riistzeug zur Erhebung der Befunde und ihrer Vergleichbarkeit muBte zum Teil erst entwickelt werden. Der Leser bekommt einen Einblick in die Bedeutung soziokultu reller Faktoren fUr die Genese der Magersucht. Die Auswirkungen des Hungerns, insbesondere die bei Iangerer Persistenz.fatalen endo krinen Funktionsstorungen werden umfassend beschrieben und aus den Krankheitsverlaufen prognostische Zeichen entwickelt. Die Ab grenzung verschiedener Formen der EBstorungen mit unterschied licher prognostischer Bewertung bereitet besonders bei der Bulimie - den "FreBattacken" mancher Magersiichtigen oder Normalge wichtigen mit oder ohne postprandial em Erbrechen - groBe Schwie rigkeiten. Die Aufdeckung von Zusammenhangen mit anderen Siichten und wertvolle Zwillingsuntersuchungen des Autors helfen hier weiter. Die bulimische Magersuchtform scheint zuzunehmen; affektive Erkrankungen und Alkoholismus sind in den Familien der Betroffenen hliufiger.

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Institutionelle Innovation in politischen Parteien: Geschlechterquoten in Deutschland und Norwegen

Eine Reihe politischer Parteien hat seit den siebziger Jahren geschlechtsbezogene Quotenregelungen eingeführt. Diese schreiben vor, Frauen zu einem bestimmten Prozentsatz an Ämtern und Mandaten zu beteiligen. Die vorliegende Studie geht in institutionentheoretischer Perspektive und mit qualitativ-empirischen Methoden der Frage nach, unter welchen Bedingungen der Vollzug von Quotenverfahren gezielt zu einer selbstverständlichen regimen des politischen Alltags gemacht werden kann.

Die Pneumocystis carinii Pneumonie— ein Überblick

Eine der häufigsten Todesursachen bei AIDS ist die Infektion mit Pneumocystis carinii Pneumonie. Jeder niedergelassene und Klinikarzt muß damit rechnen, mit dieser Erkrankung konfrontiert zu werden. Dieses Buch enthält die Beiträge eines Expertengesprächs der Sektion Antiparasitäre Chemotherapie der Paul-Ehrlich-Gesellschaft, Dezember 1988 in Köln.

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Vor Therapiebeginn. j>. N 25 C) Selbsteinschiitzung uber Liimpchen im Dunkelraum (Einstellapparat): SLADE & RUSSELL (1973) beschrieben ein Verfahren, nach dem die Probanden definierte KorperbreitenmaBe, ObjektmaBe iiber die durch sie verstellbare Distanz von zwei kleinen Liimpchen im Dunkelraum einschiitzten. d) Papier- und Bleistifttest (»Image Marking Procedure«): ASKEVOLD (1975) beschrieb ein Verfahren, bei dem der Proband bestimmte KorperbreitenmaBe aus einer definierten Distanz an einem groBen, weiBen Blatt an der Wand, im MaBstab 1: 1, aufzeichnet, und diese Schiitzungen mit den RealmaBen verglichen werden.

Einc Probemahlzeit (2-+0 Kal. bzw. ) hatte keinen sign. EinnuB auf die Einschiitzung. unabhiingig von lnstruktion. Bei »Vidcovcrzerrung« (Ganzkiirper) zcigten die Gruppcn U ntcrschiitzung. Bei »Image Marking« und »BISS« Uberschiitzung der KiirpermaBe bci beiden Gruppen. signifikante Ubcrschiitzung von Oberschenkel. Wade und Htiftc bci Magerstichtigcn. Kein Unterschied zwischen Vcrfahren »Image Marking« und »Bewcgliche Marken« (SLADE). Signifikante Ubcrschiitzung bei MST im Verglcich mit ncurot.

4. Verlauf nach Entlassung: Symptome 20 Monatc nach Entlassung: 33 kg (53 0;', des Idealgewichtes), Fasten, Amenorrhoe, Bulimieattacken. Die Patientin wartete immer noch auf einen Studienplatz, war sozial isoliert und hatte fast ausschlieBlich zu ihrer Mutter Kontakt, die inzwischen ebenfalls aus der DDR ausgesiedelt war. Mit ihr zusammen wohnt sie in demselben Haus. Sechs Jahre nach Entlassung war die Patientin verheiratet und hatte ein Kind geboren. Die drei genannten Patientinnen mit besonders ausgepragten Kiirperschemastiirungen hatten als Gemeinsamkeiten Bulimieattacken, eine relativ hohe Depressivitat, hohe Werte in der Befindlichkeitsskala und in zwei Fallen (W 17 und W /Z 72) einen Laxantienabusus.

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