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Griinefeld stellt bei der B~stimmung des Gutachtenbegriffs stark auf den Auftragscharakter ab, d. , daB das Urteil "durch eine geeignete, in eigener Verantwortung tiitige Person oder Personengruppe" abgegeben wird. Der Auftragscharakter ist zwar fUr Gutachten wesentlich, denn wiihrend der am Urteil Interessierte wohl selbst priifen kann, wird man eine von ihm vorgenommene Ausarbeitung wohl kaum als Gutachten bezeichnen. Der Beurteilungsauftrag unterscheidet die Begutachtung aber nicht grundsiitzlich von Feststellungs- und Priifungsauftragen.

Mitunter wird der Priifer den realen Tatbestand nur durch Auskiinfte von Angehorigen der Unternehmung oder von Dritten ermitteln konnen. (2) Ganz iiberwiegend wird der Priifer nicht progressiv priifen, sondern retrograd. Das bedeutet, d~ er von dem vorgefundenen Istobjekt ausgeht und sich aufgrund dieses Istobjektes eine Vorstellung iiber die zugrundeliegenden Dokumente und den zugrundeliegenden Tatbestand bildet. Er wird dann die auf diese Weise von ihm gedanklich konstruierten Dokumente mit den tatsiichlichen Dokumenten vergleichen.

44 Anders noeh Leffson, Ulrich, Das wirtsehaftliehe Priifungswesen im System der allgemeinen Betriebswirtsehaftslehre, Sonderdruek der Zeitsehrift "Die Wirtsehaftspriifung", revidierter Naehdruck, 1975, S. 9, 11 und 22 f. Die seinerzeitige Abgrenzung ist mit der Veroffentliehung von Griinefeld, Gutaehten, aufgegeben worden; vgl. ebenda, S. 6. 45 Vgl. Absehn. 101. 23 bezeichnet und deren wesentliche Struktur- und Prozegmerkmale wir beschrieben haben. Wesentliches Merkmal einer Feststellungsaufgabe ist das Anlegen eines Magstabs an einen vorgegebenen Sachverhalt und die Anwendung bestimmter Abbildungsregeln.