Schule, Gewalt und Rechtsextremismus by Wilfried Schubarth, Wolfgang Melzer

By Wilfried Schubarth, Wolfgang Melzer

Der ungebrochenen Aktualität des Themas und einer entsprechenden Nach­ frage unseres Bandes über "Schule - Gewalt - Rechtsextremismus" ,verdan­ ken' wir diese zweite, aktualisierte Auflage. was once ist los an deutschen Schulen, gehen wir auf "amerikanische Verhält­ nisse" zu? Nimmt die Gewalt tatsächlich so dramatisch zu, wie die Medien­ berichterstattung es suggeriert? Woher kommt die Gewalt, wie äußert sie sich und welche Rolle spielt dabei die Schule? Und vor allem: was once kann guy dagegen tun? Das sind nur einige Fragen, die gegenwärtig in der öffentlichen Diskussion eine beachtliche Rolle spielen und die zunehmend auch Eltern, Lehrer und Erzieher bewegen. Die sich in der Gesellschaft artikulierenden Gewalt-und Extremismusphänomene fordern Staat und Wissenschaft zu Stellungnahmen, Analysen und zur Entwicklung von Präventions-und Interventionsstrategien heraus. Immer häufiger wird derzeit mit der Parole "Die Erziehung hat versagt" der Familie und auch der Schule eine (voreilige) Schuld an der Entstehung von Gewalt und Rechtsextremismus bei Kindern und Jugendlichen zuge­ schrieben. Der Verlust an Autorität stellt die wesentliche Ursachenebene dar, meinen mittlerweile sogar Exponenten der "kritischen" Sozialwissenschaft; diese Auffassung findet im konservativen Lager noch stärkeren Zuspruch mit der Behauptung eines allgemeinen Werteverfalls und gipfelt in dem Vorwurf, linke Lehrer hätten rechte Schüler produziert.

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Aggressive und gewalttätige Jugendliche werden nicht als solche geboren, sondern im Laufe ihrer Lebensgeschichte, ihrer Sozialisation, zu solchen gemacht. Viele Familien sind heute in eine Existenzkrise geraten und "produzieren" psychisch und nervlich gestörte, sozial oft irritierte und verwahrloste, teilweise auch vernachlässigte und mißhandelte Kinder. Sie werden oft in der Schule aggressiv oder gewalttätig, weil ihnen die Voraussetzungen für das Einhalten von sozialen Verhaltensregeln fehlen oder irgend welche schultypischen Anforderungen die sozialen und leistungsmäßigen Kompetenzen überfordern.

Wolfgang MelzerlWilfried Schubarth Das Rechtsextremismussyndrom bei Schülerinnen und Schülern in Ost-und Westdeutschland In diesem Beitrag wird dem Ausmaß und den Ursachen rechtsextremistischer Orientierungen von Jugendlichen, Schülerinnen und Schülern, nachgegangen. Schule ist ein Ort, an dem sich dieses Potential entladen kann, wenngleich andere, weniger kontrollierte Handlungsräume hierfür von den Jugendlichen bevorzugt werden; auch wäre zu fragen, welchen Beitrag die Schule als Institution mit ihrer "anomischen Struktur" (vgl.

48ff) entstehen, eine wesentliche Bedeutung haben (vgl. Hurrelmann, Holtappeis in diesem Band), zum anderen im Bereich der institutionalisierten Politik bzw. der antizipierten Handlungsmuster der Jugendlichen zur Politikbeeinflussung (wobei Zusammenhänge zwischen "privaten" und "öffentlichen" Erfahrungen und Einstellungen im Sinne einer Theorie politischer Sozialisation unterstellt werden). Auf die fast schon klassische Frage nach den präferierten und aussichtsreichsten Formen der Politikbeeinflussung äußern Jugendliche eine deutliche Vorliebe für "alternative politische Handlungsformen", während "Gewalt als Mittel der Politik" noch weit hinter den schon sehr niedrig bewerteten Formen "konventionellen politischen Handelns" nochmals deutlich abfallen (vgl.

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