Politikinnovationen im Schatten des Bundes: by Susanne Blancke (auth.)

By Susanne Blancke (auth.)

Im Gegensatz zur amerikanischen Forschungstradition findet in der deutschen Föderalismus- und Policy-Forschung die eigenständige Staatstätigkeit der Gliedstaaten kaum Beachtung. Die Autorin greift die amerikanische Debatte um das Policy-Making der Gliedstaaten auf und wendet sie auf den deutschen Kontext an. Anhand der Arbeitsmarktpolitik der Bundesländer wird gezeigt, dass die Länder als Laboratorien für Politikinnovationen fungieren und Diffusionsprozesse einleiten. Bei allen Defiziten des deutschen Förderalismus zeigt er sich flexibler und leistungsfähiger als zumeist unterstellt. Die Ergebnisse der Untersuchung sind geeignet, sowohl der Föderalismusdiskussion in Deutschland als auch der Policy-Forschung neue Impulse zu geben.

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Aus dem Ausland, von anderen Gliedstaaten, vom Zentralstaat), jedoch im betrachteten Gliedstaat bisher nicht umgesetzt wurden. Dieser Ublichen Definition wird sich hier nicht unumschrankt angeschlossen. B. ArbeitsbeschaffungsmaBnahmen, werden sie erstmals auch in einem Land eingefUhrt, auch schon als "Innovationen" der Lander interpretiert wiirden. Da hier jedoch die Aspekte "Experimente" und "Kompensation" (fUr zentralstaatliche (Innovations-) Defizite erfasst werden soIlen, interessiert hier vor all em, inwieweit die MaBnahmen und Programme der Lander von denen des Bundes abweichen und sich die Lander in der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf die Forderungen aus Wissenschaft und Praxis nach einer "verbesserten" Arbeitsmarktpolitik statzen.

AbschlieBend solI geklart werden, welches Interesse die Bundeslander vor diesem Hintergrund an einer eigenstiindigen Beschiiftigungs- und Arbeitsmarktpolitik besitzen. h. der Sachverhalt, dass sowohl der Bund als auch die Gliedstaaten legislative und exekutive Kompetenzen besitzen. Anders als im dezentralen Einheitsstaat tragen die regionalen Gliederungen kraft Verfassung die wichtigsten Strukturmerkmale der Nationalstaaten. Es verbleibt ihnen ein vergleichsweise hohes MaB an Autonomie und der Zentralstaat kann die eigenstandigen Rechte der Gliedstaaten nicht ohne deren Einvernehmen verandern.

Erste Annaherungen legen jedoch nahe, dass sich Einzelstaaten urn die nationale Einflihrung von Policies bemiihen, wenn sie sich Kostenvorteile hiervon versprechen. B. im Bereich der Sozialpolitik hohere Ausgaben tatigen als andere, belasten ihre Haushalte und riskieren, ihre Steuern erhohen zu miissen, was ihnen Standortnachteile einbringt. h. entweder die Verantwortung ganz dem Zentralstaat zu iibergeben oder zumindest die Setzung nationaler Mindeststandards durchzusetzen (Bockelmann 1992: 372).

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