Herzinsuffizienz und Digitaliswirkungen: 31. Oktober und 1. by Wilhelm Lochner, Erich Witzleb

By Wilhelm Lochner, Erich Witzleb

Von L.LENDLE In diesem Kreis pathophysiologisch interessierter Kollegen, in dem gestern die Frage der Herzinsuffizienz erneut durchgesprochen wurde, soli heute auch das alte challenge der Digitaliswirkungen behandelt werden, weniger die praktischen Fragen der Glykosidtherapie als die Wirkungsweise der Digitalis. Daher stehen auch Probleme der; allgemeinen" Pharmakologie (Resorption, Verteilung, Eli mination und Kumulation), welche fUr die spezielle Wahl eines Glykosidpraparates die Anzeige begrunden konnen, im Hintergrund. Wir wollen mehr die Frage nach den sog. "Elementarwirkungen" der Digitalis, additionally auch weniger die sog. additional kardialen Wirkungen erortern. Der Arzt sieht im Verlauf einer Digitalisbehandlung eindrucksvoll neben der Leistungsverbesserung der Kreislaufverhaltnisse das Absinken des Venendrucks, die Erniedrigung der Herzfrequenz, die Verkleinerung des Herzens, den Gewichts verlust durch Ausschwemmung von Odemen und neigt oft dazu, diese Symptome der Beseitigung einer Insuffizienz auch als direkte Digitaliswirkungen zu betrach ten, so spricht guy z. B. von der tonisierenden Wirkung auf das Herz, von der bradykarden Vaguswirkung, von der venomotorischen, der renalen Wirksam keit usw. Es ist aber eine Erfahrung nicht nur des Tierexperimentes, sondern auch der Beobachtung am gesunden Menschen, daB guy selbst mit hohen Digitalisdosen weder die eine noch die andere obengenannte Veranderung am suffizienten Herzen erzielt. Es gibt am gesunden Organismus bei therapeutischer Dosierung keine Bradykardie, keine HerzgroBenveranderung oder wesentliche GefaBwirkungen. So muB guy fragen, ob dies wirklich Elementarwirkungen der Digitalis sind, die auch eine direkte kausale Bedeutung fUr die Verbesserung des Kreislaufs besitzen.

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Bei der high output failure mit groBem Herzminutenvolumen werden besonders groBe aktive Blutmengen beobachtet (Cor pulmonale). Bei jeder Plusdekompensation besteht eine hamodynamische Herzinsuffizienz. 48 ERNST WOLLHEIM: 5. Auch fiir die Entstehung der chronis chen Herzinsuffizienz beim hypertrophischen Herzen ist die Bedeutung der Hypoxie der contractilen Substanz zu diskutieren, zu der es bei Verlangerung des Weges von der Capillare zur Muskelfaser bei Uberschreitung des kritischen Herzgewichtes nach LINZBACH unter Belastung leicht kommen kann.

Abb. 4-6). In jedem Fall normalisiert sich mit der Kompensierung die Relation aktive Blutmenge zu Herzminutenvolumen. Die klinische Symptomatik dieses als Plusdekompensation bezeichneten Bildes wird entscheidend durch die VergroBerung del' aktiven Blutmenge bestimmt. Patienten dieser Art zeigen eine Verringerung ihrer Dyspnoe, oft auch einen Ruckgang del' Pulsfrequenz, wenn sie mit herabhangenden Beinen im Stuhl sitzen. 38 ERNST W OLLHEIM: Dabei verkleinern sie ihre aktive Blutmenge. Den gleichen Effekt kann man im Liegen durch Anlegen von Staubinden an beiden Oberschenkeln erzielen.

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